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STIL ‚Shitstories’ ist ein Kammerspiel, einziger Schauplatz ist die Damentoilette einer Berliner Kneipe. Der Erzählstil ist unanständig und sexy, derb und schmutzig, wie die Toilette selbst. Die Figuren flirten und streiten, furzen und fluchen, angelehnt an den Tonfall in Serien wie SHAMELESS und Filmen wie TRAINSPOTTING. Ähnlich wie zum Beispiel in FLEABAG spielt ‚Shitstories‘ mit Erzähl- und Realitätsebenen, zeichnet verrückte und verdrehte Rollenbilder und stürzt die Figuren gnadenlos ins Unglück. Dreck und Obszönitäten werden durch Humor und eine sinnliche Bildästhetik aufgefangen, die all das normalerweise Unzeigbare nicht nur erträglich, sondern sogar verführerisch macht. Wir folgen Jenny, der Kellnerin, durch eine Kneipenschicht vom Nachmittag bis spät in die Nacht. Schonungslos erhalten wir Einblicke in die Krisen und Katastrophen der Figuren, ihren Schmerz, ihre Liebe und Hinterhältigkeit. Sie sind verloren und hässlich, einfallsreich und unmoralisch, sie alle kämpfen um ihre Würde und wir können am Ende doch nicht umhin, sie lieb zu gewinnen. Immer wieder wird die Realität gebrochen, die sich mal in skurrile Drogenwelten, mal in Musikeinlagen oder fliegende Hunde auflöst. Jenny hat in den unpassendsten Momenten Tagträume, die sich genauso schnell auflösen wie sie entstehen. Ihr Kampf mit dem Bild von sich als Prinzessin in einem schmutzigen Kleid zieht sich durch die ganze Staffel. |
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